
Der Urlaub ist wieder vorbei. Was bleibt, sind die Erinnerungen und Fotos vergangener schöner Wochen im In- oder Ausland. Ist es da nicht toll seine Erinnerungen in gemütlicher Runde mit Freunden und Verwandten zu teilen?
Aber sind wir doch mal ehrlich – nach dem zehnten Sonnenuntergangsfoto machen diskrete Gähner und kurze Blicke auf die Uhr die Runde. Dabei ist es relativ einfach mit seinen Fotos zu begeistern, wenn man ein paar kleine Dinge bei der Fotografie beachtet.
Und das Beste daran: Nicht die teuerste Kamera macht unbedingt das beste Bild, sondern das gewählte Motiv!
Doch was sollte man beachten, damit die nächste Urlaubsfoto-Präsentation der Knaller wird und Ihre Freunde und Verwandten sprichwörtlich von den Stühlen kippen werden?








Hier einige (Profi-)Tipps, mit denen der nächste Urlaubstrip zumindest fotografisch kein Reinfall wird:
1. Planen Sie…
Informieren Sie sich schon im Voraus über Ihr Urlaubsziel, indem Sie in Fotocommunitys, Bildbänden oder auf Webseiten usw. gezielt nach Bildern von Ihrem Urlaubsort stöbern. Ist die Kamera neu, machen Sie sich vorher unbedingt damit vertraut, um für alle fotografischen Highlights gewappnet zu sein. Nehmen Sie Ihr Handbuch mit oder downloaden Sie sich es online.
2. Erzählen Sie eine Geschichte
Machen Sie aus Ihrer Urlaubsreise eine Story und zwar von Anfang bis Ende. Bewaffnen Sie sich mit einem Notizblock, um eventuelle Details zum Bild oder einer Situation später besser beschreiben zu können. Halten Sie auch die kleinen Dinge wie Ortschilder, Speisekarten etc. fest. Ganz wichtig: Fangen Sie Emotionen ein. Das können Ihre Mitreisenden sein, aber auch Einheimische.
Wichtig! Fragen Sie immer nach einer Erlaubnis, bevor Sie einen Fremden fotografieren. Meist kann man auf Fotos gut sehen, ob jemand damit einverstanden war oder nicht. Außerdem kommen Sie so mit den Einwohnern ins Gespräch und erfahren vielleicht interessante Dinge, die Sie in Ihrer Fotoreise mit verwenden können.
3. Die Augen offen halten
Achten Sie auf die unscheinbaren und ungewöhnlichen Dinge. Das kann z.B. auch mal eine Nahaufnahme eines schönen Marktstandes sein – ruhig auch ohne Handelstreibende. Oder eine verschlafene Nebengasse, eine interessant anmutende Häuserwand, statt der ganzen Straße. Gehen Sie nicht nur die für Touristen vorbelegten Wege, sondern weichen Sie bewusst ab. So lernen Sie mehr über die Kultur und können Details festhalten die Ihnen sonst entgangen wären. Machen Sie zudem mehrere Fotos von Ihrem Motiv, damit Sie später eine bessere Auswahl haben. Und: Lassen Sie sich Zeit beim Fotografieren.
4. Entdecken Sie
Nehmen Sie auch verrückte Dinge vor die Linse. Zum Beispiel eine leckere Speise, die es Ihnen angetan hat. Suchen Sie nach Themen, die Sie und Ihr Partner gemeinsam unternommen haben. Vergessen Sie nicht auch ein paar gemeinsame Schnappschüsse von sich selbst zu machen. Übertreiben Sie es nicht. Die meisten in Ihrer Runde wissen ja, wie Sie aussehen.
5. Niemals Niemals Niemals
Der schönste Ausflug nützt Ihnen nichts, wenn Sie Ihre Kamera in Ihrer Unterkunft vergessen haben. Also nie ohne Kamera! Meistens gibt es nämlich keine zweite Chance für Ihr Motiv.
6. Spaß und unterschätzte Schnappschüsse
Lassen Sie den Spaß nicht zu kurz kommen. Gestellte Urlaubsfotos sind langweilig. Zeigen Sie, dass Sie sich erholen und dass es Ihnen gut geht. Daher machen Sie lieber ein paar Schnappschüsse von Ihren Lieben. Meist kann man solche Emotionen nicht in einem gestellten Foto festhalten.
7. Der technische Aspekt
Für Ihren Urlaub sollten Sie eine Kamera mit gutem Zoombereich, ausreichend Lichtstärke wählen. Zum Beispiel sind Systemkameras, mit den Vorzügen einer Spiegelreflexkamera und dem Gewicht einer Kompaktkamera eine sehr gute Wahl. Erstellen Sie eine Checkliste, auf der Sie festhalten, was Sie alles benötigen, um die perfekten Fotos zu schießen (Akkus geladen?, Ladegerät eingepackt?, Ersatzakkus, genügend Speicher?, Netzadapter?, Stativ eingepackt?, Handbuch?, Notizbuch?, Objektive?).






Noch ein paar Hinweise zur Bildgestaltung:
Golderner Schnitt:
Fotografieren Sie unbedingt nach der Drittel- Regelung (Goldener Schnitt) Im Einfachen heißt das, platzieren Sie das Motiv nicht immer zentriert, sondern nutzen Sie den linken oder rechten Bereich Ihres Bildes – also dritteln.
Nachtaufnahmen:
Bei Nachtaufnahmen ohne Stativ fixieren Sie die Kamera auf einer Mauer oder ähnlichem Untergrund und benutzen Sie die Selbstauslöserfunktion, damit Sie während der Auslösung die Kamera nicht verwackeln können.
Motivwahl:
Machen Sie mehr Detailfotos und fotografieren Sie Ihre Mitreisenden nicht zentriert und minimal, um ja noch sämtliche Landschaft mit auf das Foto zu bekommen. Wählen Sie bewusst Ausschnitte und überladen Sie Fotos nicht mit Informationen. Ein Foto braucht immer einen Ruhepunkt für das Auge. Stehen Sie ruhig auch mal morgens um 5 auf, um die Morgendämmerung am Strand einzufangen.
Gegenlicht:
Vermeiden Sie es gegen die Sonne zu fotografieren. Geht es nicht anders benutzen Sie Ihren Blitz, um das Motiv aufzuhellen.
Personen und Tiere:
Achten Sie darauf, dass Sie bei der zu portraitierenden Person keine Laternen, Blumentöpfe oder ähnliches aus dem Kopf wachsen. Beachten Sie also auch den Hintergrund, vor dem sich die Person befindet. Zoomen Sie an die Person ran, um zum Beispiel den Hintergrund unscharf zu gestalten (man nennt das auch Freistellen). Stellen Sie immer auf die Augen einer Person oder eines Tieres scharf. Bei Kindern und Kleintieren werden die Fotos schöner, wenn Sie in Augenhöhe fotografieren
Zubehör:
Verwenden Sie einen Polfilter – zumindest jedoch einen UV-Filter für Ihre Objektive. Nutzen Sie verschiedene Objektive für Ihre Motive.







In diesem Sinne wünsche ich schon vorab einen wundervollen nächsten Urlaub mit herrlichen Erinnerungen, die Sie mit Ihren Verwandten und Freunden in Wort und Bild – ganz ohne Gähnen – noch einmal nachempfinden können.
Auch wenn folgendes Zitat oft belächelt wird, so trifft es dennoch zu:
„Die Tatsache, dass eine technisch fehlerhafte Fotografie gefühlsmäßig wirksamer sein kann, als ein technisch fehlerloses Bild, wird auf jene schockierend wirken, die naiv genug sind, zu glauben, dass technische Perfektion den wahren Wert eines Fotos ausmacht.“
In diesem Sinne wünsche ich schon vorab einen wundervollen nächsten Urlaub mit herrlichen Erinnerungen, die Sie mit Ihren Verwandten und Freunden in Wort und Bild – ganz ohne Gähnen – noch einmal nachempfinden können.